Avatare im Unterricht
ZurückDer Förderverein befasst sich bereits seit vielen Jahren mit der Frage, wie Kinder und Jugendliche mit einer schweren oder chronischen Erkrankung trotz langer Krankenhausaufenthalte und Erholungsphasen Zuhause am Unterricht teilnehmen und den Kontakt zu Klassenkameraden und Freunden aufrechterhalten können. Neben dem Projekt Medikids gibt es nun etwas ganz Neues: Avatare werden zu Stellvertretern des Kindes im Klassenzimmer.
Die norwegische Firma No Isolation hat mit dem AV1 ein Gerät entwickelt, das sicher und zugleich sympathisch ist. Der kleine, menschenähnliche Roboter steht auf dem Platz des Kindes in der Klasse und überträgt per verschlüsseltem Livestream Bild und Ton aus dem Klassenzimmer auf ein iPad, das von dem jungen Patienten in seinem Krankenzimmer gesteuert wird. Der Avatar kann den Kopf drehen, in ein Buch gucken, dem Banknachbarn flüsternd eine Frage stellen und dank LEDs sogar ein lustiges, trauriges oder nachdenkliches Gesicht schneiden. Meldet das Kind sich, blinken Lampen am Kopf des Geräts und seine Stimme wird ins Klassenzimmer übertragen. Möchte der junge Patient dem Geschehen nur stumm aus der Ferne zusehen, signalisiert der Avatar durch blaues Licht, dass das Kind nicht angesprochen werden möchte.
Für seine Klassenkameraden ist das erkrankte Kind nicht sichtbar, während jegliche Foto- oder Filmaufnahmen durch die Technik unterbunden werden. In der Schule „kümmern“ sich die besten Freundinnen oder Freunde um den Avatar, indem sie das Gerät zur Ladestation oder ins nächste Klassenzimmer bringen und darauf achten, dass der Lehrer das Blinkzeichen, mit dem das Kind sich meldet, nicht übersieht. Auch auf dem Pausenhof oder bei einer Geburtstagsfeier kann das kranke Kind dank seines Roboters dabei sein.
Das Projekt wird von der Deutschen Postcode Lotterie, Bosch Pro Cents, Daimler Pro Cent, der BBBank Freiburg und der R+V Versicherung finanziell gefördert.