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Für ein Jahr als Professor in Paris Oberarzt Jochen Rößler am Institut Gustave Roussy

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14. Dezember 2008

Seit September 2006 ist PD Dr. Jochen Rößler für die Zeit von einem Jahr am Institut Gustave Roussy (IGR) tätig. Das IGR ist das größte französische Tumorzentrum, in dem Patienten allen Altersgruppen mit Tumoren behandelt werden und in dessen Forschungslabors Untersuchungen zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten durchgeführt werden. Auf dem Forschungsgebiet von Dr. Rößler, der Angiogenese, der Neubildung von Gefäßen in Tumoren, gab es bereits in der Vergangenheit gemeinsame Projekte mit der Arbeitsgruppe des Kinderonkologen und Pharmakologen Prof. Gilles Vassal am IGR. So entstand der Vorschlag der französischen Kollegen, für ein Jahr im Rahmen einer Professur an der Université Paris-Sud, weitere Forschungsprojekte zu verzahnen und die Kooperation zu intensivieren.

Seit über 10 Jahren beschäftigt sich PD Dr. Jochen Rößler mit Blut- und Lymphgefäßen in Tumoren, die nicht nur das Wachstum der Tumorzellen und deren Versorgung mit Sauerstoff ermöglichen, sondern auch für die Metastasenbildung in anderen Organen oder in Lymphknoten verantwortlich sind. Die Untersuchung der Mechanismen dieser biologischen Prozesse hilft schließlich auch einen neuen Therapieansatz zu etablieren, der nicht wie die herkömmlichen Tumorverfahren gegen die Tumorzellen, sondern gegen die Gefäße im Tumor gerichtet ist.

Seit 2005 wird das erste Anti-Angiogenese Präparat, Avastin®, ein Antikörper gegen einen Wachstumsfaktor für Blutgefäße VEGF-A, zur Therapie von Darmkrebs bei Erwachsenen eingesetzt. Neben den Studien an Tumorzellen und Tiermodellen, ist ein weiteres Ziel des einjährigen Aufenthalts, eine europäische klinische Studie zu planen, die die Wirksamkeit dieses Medikaments auch bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Auf diese Weise wird von dem deutsch-französischen Team das Konzept einer „translationelle Forschung“ verfolgt, eine Laborforschung, die direkt dem Patienten zugute kommt.

Ab Oktober 2007 wird „le Professeur Rößler“ seine Aktivitäten wieder in Freiburg weiterführen, wo auch in der Zwischenzeit Mitglieder seiner Arbeitsgruppe und das Team von Frau Prof. Niemeyer die viel versprechende Angiogenese Forschung fortsetzen.