Förderverein finanziert Sporttherapie für krebskranke Kinder

Christina Obergföll testet das neue Balance Board

Schnick Schnack Schnuck wer fängt an?

Carolin Ohnmacht hat einen beson deren Draht zu "ihren" Kids

Die kleinen Patienten haben nicht nur in der Klinik die Möglichkeit an der Sporttherapie teilzunehmen, sondern auch im Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg

Vorstand Bernd Rendler (links) und Prof. Charlotte Niemeyer (zweite von links), zusammen mit Christina Obergföll (zweite von rechts) und Therapeutin Carolin Ohnmacht. Gemeinsam mit einem kleinen Patienten testeten alle das neue Trainingsmaterial für die Sporttherapie, welches vom Förderverein finanziert wurde.

Auch Prof. Charlotte Niemeyer wagte einen Wurf

   

Freiburg. „Kinder und Jugendliche haben das Recht auf eine sportpädagogische Förderung“, betont Kinderonkologe Dr. Alexander Puzik von der Universitätsklinik Freiburg die Wichtigkeit von Bewegung während einer Krebstherapie. Gemeinsam mit Sportwissenschaftlerin Carolin Ohnmacht hat er die Sporttherapie in der Kinderonkologie in Freiburg eingeführt. Das Projekt wird vom Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg finanziert. Olympia-Speerwerferin Christina Obergföll übergab diese Woche die neuesten Sportgeräte für das Therapieprogramm im Elternhaus des Fördervereins.

„Dass die Sporttherapie hier angeboten wird, war längst überfällig“, erklärt Carolin Ohnmacht. Schon seit den 80er Jahren weiß man, dass regelmäßige körperliche Aktivität für die bio-psycho-soziale Gesundheit unerlässlich ist und dass körperliche Inaktivität während der Krebsbehandlung eines Kindes zu verstärkten Langzeitfolgen bei den Erkrankten führt. Das gilt im Übrigen auch für die begleitenden Eltern. 50 % aller krebskranken Kinder lägen während ihres stationären Krankenhausaufenthaltes mehr als 23 h pro Tag im Bett, berichtet Kinderonkologe Dr. Alexander Puzik von der Universitätsklinik Freiburg.

Eine der größten Studien mit Kindern weltweit              

Dieses Problem erkannt hat auch Dr. Fiona Streckmann, Leiterin der PrepAir-Studie, einer der größten Studien mit krebskranken Kindern weltweit. Sie will beweisen, dass eine gezielte Sporttherapie während der Chemotherapie sensorische und motorische Funktionsstörungen bei erkrankten Kindern direkt verhindern oder zumindest massiv lindern kann. Wie wirksam die Therapie ist, hat sie in einer Erwachsenen-Studie bereits gezeigt. Auch Kinder, die an der Uniklinik Freiburg behandelt werden, nehmen an der Studie teil.

Freude an Spiel und Bewegung

Wenn man „Physiotherapie“ hört, denkt man immer gleich an „Krankengymnastik“, doch darum geht es bei der Sport- und Bewegungstherapie für Kinder an der Kinderklinik in Freiburg nicht. Diese ist ein Zusatzangebot, bei dem nicht die Krankheit im Vordergrund steht, sondern die Freude an Spiel und Bewegung. „Die Beweglichkeit der Kinder, ihre Koordination und das Gleichgewicht verbessern sich dann ganz automatisch“, so Carolin Ohnmacht.

Christina Obergföll übergibt neues Trainingsmaterial

Durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg konnte das Angebot für Sport- und Bewegungstherapie von stationär behandelten Kindern und ihren begleitenden Eltern in der Kinder- und Jugendklinik und auch für ambulante Patienten im Elternhaus des Fördervereins ausgebaut werden. Auch die Kosten für neue Trainingsmaterialien wurden vollständig vom Förderverein übernommen. Diese wurden diese Woche von Olympia-Speerwerferin Christina Obergföll offiziell an Carolin Ohnmacht übergeben, auch zur großen Freude von Prof. Dr. Charlotte Niemeyer. Als ärztliche Direktorin der Freiburger Kinderklinik begleitet sie seit Jahrzehnten krebskranke Kinder und ihre Familien und weiß die positiven Effekte der Sport- und Bewegungstherapie für die betroffenen Familien sehr zu schätzen.

Freiburg, 05.04.2023