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„Sonnenschirmchen für Stammzellen“ - Freiburger Arzt erhält Forschungspreis des Fördervereins für krebskranke Kinder
ZurückFreiburg. Der Andrang war groß am Samstag im großen Hörsaal der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums in Freiburg. Die vielen Gäste erwarteten mit Spannung die Vergabe des Forschungspreises an Dr. Friedrich Kapp, der mit seinen Forschungen an kleinen Zebrafischen sowohl in Boston als auch am Klinikum in Freiburg die Wissenschaftswelt überrascht hatte.
„Ein wenig nervös bin ich, aber ich freue mich riesig“ gestand der junge Freiburger Arzt kurz bevor es los ging und kümmerte sich nochmal schnell um seine drei kleinen Töchter, die Ihren Vater zusammen mit Ehefrau Kapp stolz zur Preisverleihung begleiteten.
Bernd Rendler, Vorstandsmitglied des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg, der den mit 10.000 Euro dotierten Preis alle zwei Jahre an Nachwuchsmediziner vergibt, begrüßte die Anwesenden, stellte die Arbeit des Fördervereines und die Entstehung des Forschungspreises vor. Er bedankte sich in besonderem Maße beim Vorstandsvorsitzenden des Kuratoriums für Wissenschaft und Forschung, Werner Kimmig, der das Preisgeld anlässlich seines 70. Geburtstages privat gestiftet hatte.
Klinik-Direktorin Prof. Charlotte Niemeyer hatte gemeinsam mit dem leitenden Onkologen am Klinikum Aachen Prof. Dr. Udo Kontny, sowie Kollegin Dr. Simone Hettmer aus Freiburg den Preisträger ausgewählt. Aus diesem Grund hielt sie dann auch die Laudatio. Sie betonte besonders die Beharrlichkeit Dr. Friedrich Kapps, mit welcher dieser seine Thesen trotz vielzähliger Rückschläge verfolgt habe. Ein Forschungsergebnis, wie das Zebra-Fisch-Modell von Dr. Friedrich Kapp sei zwar immer Teamarbeit, doch brauche es Mediziner wie ihn, als treibende Kraft, um derartige Erfolge erreichen zu können.
Im Anschluss stellte Dr. Friedrich Kapp in einem anschaulichen Vortrag seine Arbeit vor. Seine Leidenschaft für sein Fachgebiet war sofort spürbar. Seine Beobachtungen im Labor ließen ihn vermuten, dass die Stammzellen im Körper von Zebrafischen und auch beim Menschen von Pigmentzellen vor UV-Licht geschützt werden. Er beschrieb sie vereinfacht wie eine Art „Sonnenschirmchen“. Schnell wurde klar, wie komplex und aufwendig die Tests und Auswertungen waren, die es brauchte, um seine These zu beweisen und daraus wichtige Erkenntnisse sowohl für die Transplantationsmedizin als auch die Krebstherapie zu ziehen.
Der gesamte Festakt wurde von zwei jungen Musikerinnen an Klavier und Cello begleitet.
Im Anschluss bekamen alle Gäste die Möglichkeit gemeinsam mit Frau Prof. Niemeyer die Forschungsabteilung der Kinderklinik zu besichtigen und wagten einen Blick durch Mikroskop von Dr. Kaya oder über die Schulter von Dr. Lebrecht am Computer, die mit ihrer Arbeit die Grundlage schaffen, damit die Ärzte „ein Stockwerk drüber“ ihren Patienten die richtige Therapie anbieten können. In Freiburg treffen täglich Blutproben aus der ganzen Welt ein, die vom Laborteam ausgewertet und genetisch entschlüsselt werden. „Jedes Kind hat das Recht auf eine richtige Diagnose!“ betonte Prof. Niemeyer an dieser Stelle. Forschung und Klinikalltag könne man nicht voneinander trennen, deshalb sei es so wichtig, dass Ärzte und Labore eng zusammenarbeiteten.
Auf Wunsch konnte im Anschluss auch noch ein Blick in das Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder geworfen werden. Dort können betroffene Familien, während ihr krankes Kind in der Kinderklinik behandelt wird wohnen und erhalten psychologische, sowie organisatorische Hilfe für sich und die gesunden Geschwister der kleinen Patienten.
13.04.2019